segelfliegen

… das habe ich auch mal ausprobiert, und war danach begeistert. Aber bis es zu dieser Gefühlsempfindung kam, war es ein recht langer Weg.

Wir schreiben das Jahr 1966 … mein Chef bei der EMI-Elektrola EMI-Elektrola 1966war ein begeisterter Segelflieger, der in seiner Freizeit die Sportflieger-Abteilung bei den FORD-Werken in Köln als Fluglehrer betreute. LuftsportgruppeEr hatte mir angeboten, mal mit ihm in einer Schulungsmaschine mitzufliegen, aber ich hatte kein gutes Gefühl und deshalb auch sein Angebot freundlich dankend abgelehnt.

Bei uns bestand nicht dieses „Chef-Untergebenen-Verhältnis“, es war eher freundschaftlich, weil wir uns ab und an auch gegenseitig einluden. So stand diesmal eine Einladung bei uns an.

Ich hatte wohl an diesem Abend als Gastgeberin etwas zu tief ins Glas geguckt und war dadurch ja sowas von mutig, als ‚segelfliegen‘ wiedermal als Thema aufkam. „Natürlich fliege ich morgen mit, ich freue mich schon darauf“. Und dann kam der nächste Morgen … ich hatte einen ausgewachsenen ‚Kater‘ und stellte mit Schrecken fest, was ich versprochen hatte.

Nun führe ich in der Regel alles konsequent durch, was ich sage, egal, wenn es auch zu meinem Schaden ist, deshalb kann man sich auf mich auch unbedingt verlassen … das hieß nun, ich hatte einen Flugtermin mit meinem Chef auf dem Flughafen Butzweilerhof . Gefrühstückt hatte ich zur Vorsicht nicht, ich wollte auf keinen Fall, dass mir im Flieger schlecht wurde – an sich macht mir Fliegen mit einem normalen Passagierflugzeug ja nichts aus!

Am Butzweilerhof … mir wurde noch schlechter, als ich sah, wie steil der Segelflieger per Winde hochgezogen wurde. Nee, das mit mir nicht!! War das ein triftiger Grund, um vom Flug zurück zu treten? NEIN … meinte mein Chef, er würde sich um einen Motorschlepp kümmern. Das erwies sich als schwierig, weil kein Pilot vor Ort war, menno … da hatte ich aber mal wieder Glück, der Flug fand somit nicht statt. Ein Felsblock fiel von mir ab … und Hunger stellte sich sofort ein. Im Restaurant bestellte ich mir eine Riesenbockwurst mit Kartoffelsalat. Ich kaute noch glücklich vor mich hin, als mein Chef hereinstürzte mit der Mitteilung, alles stehen und liegen zu lassen, der Motorschlepper stünde bereit … Um mich aufzuregen blieb keine Zeit mehr, rein in den Segelflieger, festgeschnallt und schon rollten wir ein Stück über das Rollfeld und dann erhob er sich in die Lüfte.

Ein Wahnsinnsgefühl überkam mich, ich hatte keine Angst mehr, ich genoss nur noch. Mein Chef wollte mir eine Freude machen und steuerte in Richtung Rhein-Erft-Kreis, um mir den Blick auf unser Haus zu ermöglichen. Das war sehr schön gedacht, nur die Thermik machte dort nicht so richtig mit, und so flog er zurück zum Flughafen. Majestätisch stieg ich aus … und war ziemlich stolz auf mich!

Ein ganz tolles Erlebnis wird mir immer in Erinnerung bleiben.

Foto aus dem Internet

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5 Antworten zu segelfliegen

  1. freiedenkerin schreibt:

    Ach, das erinnert mich jetzt an eine ungemein schöne, wilde, aufregende Zeit vor mittlerweile 35 Jahren… Mein Lieblingsonkel besaß zusammen mit seinem besten Freund einen Motorsegler. Er nahm mich auf einen Ausflug mit, wir schwebten über dem Chiemsee und den Chiemgauer Alpen – und danach war’s um mich geschehen, ich war dem Segelfliegen völlig verfallen, und hatte mich bereits am Tag danach bei der Segelflugschule Unterwössen für einen Grundkurs eingeschrieben. Was ist das seinerzeit für ein herrlicher Sommer gewesen…
    Danke, dass du mit deinem Post die Erinnerung daran wach gerufen hast, liebe Rose.

  2. 🔆Sigrid🔆 schreibt:

    Liebe Rose, wir haben was gemeinsam – berufliche Tätigkeit bei Schallplattenfirmen – Ich war in den 70er Jahren Sekretärin und Copyright- Sachbearbeiterin in verschiedenen Musikverlagen u.a. auch bei Intercord Schallplatten, Stuttgart.

    Mal mit einem Segelflieger mitfliegen, das werde ich noch schaffen. Der Sohn meiner Freundin fliegt selbst und ich werde mal fragen, ob er mich mal mitnimmt. Muss ein super Erlebnis sein.
    Liebe Grüße, Sigrid

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